Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. XXII

1838 - Breslau : Graß, Barth
Xxii thes werden ausgesprochen und befriedigt; die heiligen Gerechtsame des Geistigen, der Glaube an hie höhere Bestimmung der Menschheit, die Liebe, welche den Un- sichtbaren und Alles umfaßt, worin er sich uns offenbaret, das Streben nach sittli- cher Freyheit und Wahrheit werden als allgemein verbindliche Grundgesetze des Lebens, geltend geinacht; Gegenwart und Zukunft treten in heiligende Verbindung und fruchtbare Wechselwirkung. Durch innere Erfahrung des Gemüthes, auf deren entscheidendes Urtheil Jesus Christus selbst (Joh. 7, 16, 17) verwiesen hatte, wurde die Verbreitung der göttlichen Lehre gefördert; sie fand Eingang bey den Bedrückten und Hülflosen, welche willig den Täuschungen des Irdischen entsagten, das Wandelbare aufgaben und sehnsuchtvoll den Glauben an das Ewige ergriffen, um Ruhe, Trost und verjüngte Lebenskraft in der Hoffnung seliger Zukunft zu ge- winnen. Weder in Rom, der Heimath sündhafter Herkömmlichkeiten, noch im Byzantinischen Reiche, dem traurigen Schattenbilde römischer Weltherrschaft, wel- ches bis zu seinem lange verzögerten Falle die aus der abgestorbenen alten Welt geretteten Bildungmittcl nach mehren Richtungen hin mittheilte und so im Sturme einer wildbewegten Völkerschaft zu künftiger Veredelung des gesellschaftlichen Le- bens beytrug, weder da noch dort konnte das Christenthum über sinnliche Aeusser- lichkeit und tiefgewurzelte Selbstsucht einen vollständigen Sieg erlangen. ,,Die eigenthümliche Kraft und Herrlichkeit des Christenthums bewahrt sich an den Germanen, welche seit dem Untergänge des weströmischen Reiches die abendländische Welt beherrschten und gestalteten. Dieser großartige, naturkräftige, sreye Volksstamm wurde durch das Evangelium sittlich veredelt und ertüchtigt zur Arbeit an dem vestbegründeten, langsam geförderten, vermittelst der wachsenden Einsicht und des in helleres Bewußtseyn übergehenden sittlichen Gefühles sich von Innen herausbildenden Anbau des gesellschaftlichen Zustandes. Die in kindlichem Ueberglauben veranschaulichte Macht des Unsichtbaren, des Uebersinnlichen, des Geistigen, brach den Gewaltsinn der rohen Naturmenschen, beschränkte und milderte das im Eroberungleben überwiegend gewordene strenge Unterordnung - System, weckte und nährte die Ahnungen höherer Menschlichkeit und ihrer Gerechtsame, er- weiterte und erkräftigte das Streben nach Selbstständigkeit. Der Inbegriff wirk- samer Macht lag im Schooße der Kirche; sie übte vormundschaftliche Rechte über die germanischen Völker aus, beschränkte die Willkühr der Gewaltigen und förderte in dem, durch Zerstörung des Alten und durch wilden Kampf des Neuen zerrissenen öffentlichen Leben die Annäherung zu geistiger Einheit. Die kirchlichen Beamten, rin Alleinbesitze der Bildungmittel, haben entscheidenden Einfluß auf Pflege und Verwaltung des Gemeinwohles, sind Geschäftsführer, Rathgeber, Lehrer und Er- zieher; ihr Oberhaupt, der römische Bischof, erhebet sich zum Inhaber der Allein- macht in der Germanischen Völkerwelt und jede anderweitige Gewaltäusserung ist seinem Willen untergeordnet. Während die kirchliche Alleinherrschaft, eine, wie auch ihre Sprache beurkundet, religiös gestaltete Fortsetzung des Römerthums, zu fast maaßlosem Umfange erwuchs, keimte im Schooße des Germanischen Volksle- bens der Saame christlichen Sinnes und des Strebens nach Gott wohlgefälliger sittlicher Freyheit; Fürsten und Edle, Unterthanen und Knechte, wurden von dem dunkeln Vorgefühle eines durch Allmacht des Glaubens erzeugten religiösen Selbst- willens durchdrungen; das langsam reifende Bedürfniß der Selbstständigkeit be- ginnt in den Kreuzzügcn sichtbar zu werden, in dem Entschlüsse, zu streiten für- religiöse Ehre und Freyheit, in dem, ursprünglich nothwendigen, vereinzelt schon lange vorhandenen Kampfe gegen den trotzigen Uebermuth der Morgenländer, welche sich zu dem schnell und weit verbreiteten Islam bekannten. Denn dieser, vieles aus dem Judenthum und aus alten asiatischen Ueberlieferungen in sich tragende

2. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. XXVI

1838 - Breslau : Graß, Barth
Xxvi selben gelten; auf sie beschrankt sich die Auflösung einer Aufgabe, welche als letzter Zweck der gegenwärtigen Darstellung zu betrachten ist. Ungeachtet die Vorliebe für Beschäftigung mit Geschichte, nicht blos in Deutschland, so allgemein herrscht, wie in keinem Zeitalter der neueren Jahrhun- derte; die unglaubliche Menge der Geschichtbücher, welche jährlich hervortretcn und zwar in schnell folgenden neuen Ausgaben, bezeuget es; dennoch weichen die Mei- nungen über Vorbereitung und Begründung dieser Vorliebe oder über das Verfah- ren beym Geschichtuiiterrichte in Schulen aller Art, sehr weit von einander ab; viele Lehrer folgen einer Herkömmlichkeit, oft einem Ansehen und Machtspruche, ohne sich über ihr Thun und Treiben befriedigende Rechenschaft ablegen zu können; vielen wackeren Männern ist dieses Geschäft sogar eine Qual und sie gestehen sich im Stillen, daß ihre Arbeit bey strengerer Prüfung unfruchtbar und zwecklos be- funden werden dürfte. Dieß ist der Bestimmunggrund zu dem Versuche, in gedräng- ter Kürze und im eigentlichsten Sinne durch einfache Andeutungen einen Weg zu bezeichnen, auf welchem die Einführung in die Beschäftigung mit Geschichte nicht nur für die Schuljahre, sondern für das bürgerliche Leben, hoffentlich leichter und sicherer und, was die Hauptsache ist, mit bleibendem sittlichem Erfolge gelingen kann; wobey vorzüglich gelehrte Unterrichtsanstalten berücksichtigt werden. Von der Beschäftigung mit Geschichte wird ein zweyfaches Ergebniß er- wartet. Einmal veranschaulicht sie die Vergangenheit, um die Gegenwart zu er- klären; mit gewissenhafter Treue stellt sie die verschiedenen Arten des gesellschaft- lichen Zustandes der Menschen in eigenthümlicher Natürlichkeit dar, damit diese Zustande als natürlich erkannt werden können; auf gleiche Weise, wie die Beschäf- tigung mit den Erscheinungen der uns umgebenden Natur, lehret sie das Vorhan- dene verstehen und anerkennen. Sodann, indem der Gang verfolgt und aufgehellt wird, welchen das Menschengeschlecht in wundersamer Mannigfaltigkeit genommen hat, um zu dem ihm jetzt eigenthümlichen Daseyn zu gelangen, hinterlaßt sie ei- nen sittlichen Gesammteindruck, die Frucht, an welcher die Güte des Baumes, der sie tragt, erkannt wird; Glauben an göttliche Weltregierung und an höhere Be- stimmung der Menschheit, Achtung für Wahrheit und Gerechtigkeit, Liebe zum Ge- meinwesen, freudigen Willen, durch eifrige Pflichterfüllung mitzuwirken zum Wohle und Heile des Geschlechtes, ohne die Granzen des Kreises zu überschreiten, welche der äussere Lebensberuf bestimmt. Dieses zweyfache Ergebniß, das verstän- dige Erkennen und das in diesem Erkennen begründete und die menschliche Weltan- sicht erzeugende und leitende sittliche Gefühl, ist eng in sich verschlungen; beide Bestandtheile desselben greifen in einander ein und bedingen sich wechselseitig. Das letztere hat allgemeinere Gültigkeit und eignet sich hauptsächlich für Volks- und Bürgerschulen, das erstere nimmt mehr die Thütigkeit der höheren Unterrichtsan- stalten in Anspruch, ohne in sich selbst abgeschlossen seyn zu können. Weder dieses noch jenes kann von todtem Mechanismus, von einem unverständlichen, vorn herein zwecklosen und dem Geber wie dem Empfänger gleich beschwerlichen Spiele mit Namen und Zahlen abhängig gemacht werden. Der Gegenstand ist zu edel, um auch nur in den sogenannten ersten gröberen Hauptzügen durch Zwangmittel einge- prägt und eingeübt und späterhin durch schmerzliche oder widrige Nachempsindun- gen und Rückerinnerungen verleidet werden zu dürfen; solcher unglücklichen Hülfen bedarf es durchaus nicht. Der Geschichtunterricht schlicsse sich an Verwandtes an, was dem kindlichen Gemüthe nicht fremd ist, und nehme nahe Liegendes, was der Wißbegierde zusaget, in sich auf; so wird er bald und leicht Eingang und Heimath finden. In Volks- und Bürgerschulen werde er mit Religionsunterricht verbunden oder an denselben

3. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 92

1838 - Breslau : Graß, Barth
9» Alte Geschichte den (die erste Ol. 9, 2 bis 14, 2 — 743 bis 724 endete mit der Auf- lage, daß die halbe Ernte der Besiegten an Sparta abgegeben werden mußte; nach der zweyten Ol. 24, 4 bis 28, 1 — 681 bis 668, in welcher Aristo men es der heldenmüthige Aipytide und Tyrtaios als Barde, merkwürdig sind, wurden die Messener zinsbar und zuletzt leibeigen; die dritte 465 — 455 war für Messener und die mit ihnen verbündeten Heiloten gleich vernichtend) und der fortdauernd glückliche Kampf gegen Argiver und Arkadier verschafften und sicherten [550] dem spartan. St. (Herod. 1, 68) das Primat über die dorischen Stämme. Athen, angeblich von Kekrops entwildert und vontheseus bürgerlich eingerichtet, hatte Eupatriden, herrschenden krieg. Adel aus der Fremde, einheimische Landbesitzer, Erechtiden, und eine von Arbeit lebende Menge, und soll von Königen regiert worden seyn (aus dem Ge- schlechte der vor den Herakleiden, von Messene nach Athen 1100? ent- flohenen Alkmaioniden, Nachkommen des Nestor), deren Reihe mit Ko- dros [1066?], berühmt durch Aufopferung seines Lebens zur Rettung des Vaterlandes von dorischer Herrschaft, endet; an ihre Stelle traten mit Medon verantwortliche Archonten auf Lebenszeit, aus Kodrv's Geschlecht. Nach Alkmai on's Tode [752] wurde die aristokratische zehn- jährige Archonten-Würde eingeführt und endlich [682] erhielten jährlich neun Archonten die höchste Gewalt. Nachdem Drakon [622; Ol. 34, 1] die ersten Schritte zur Demokratie gethan hatte, bedroheten, unter dem Streben des Volkes nach Freyheit und der Vornehmen nach Herr- schaft, alle Gräuel zuchtloser Partheywuth (Kylon, Ol. 42, 1, verfolgt von Megakles, Haupt der Alkmaioniden; Reinigung von Blutschuld durch Epimenides aus Kreta Ol. 45, 4; s. Thukyd. 1, 126) den kleinen Staat, als ihn der Kodride Solon, Archon Eponymos sol. 46, 3] durch Seisachtheia [594] und Einführung einer mit weiser Milde all- gemeine Freyheit, Einheit und staatsbürgerliche Bildung bezweckenden Verfassung [692] rettete. Dennoch dauerten [s. Ol. 51, 4] feindselige Reibungen zwischen Demokraten und Aristokraten fort; diese (Paralier) wurden von Megakles, dem Alkmaioniden, jene (Hyperakrier) von dem beredten Peisistratos (s. Herod. 1, 59. 60 fll.) geleitet; in der Mitte stand eine Faction des Landadels (oí £x rov nediov) unter Lykurgos. Durch seine mit Keulen bewaffnete Trabanten erlangte Peisistratos [561] die Obergewalt und Solon verließ Athen, um im Auslande zu sterben. Noch zweymal wurde der Kampf erneut, immer sich für Peisi- stratos günstig entscheidend; zuerst [656] söhnte sich der vertriebene Demagog oder Tyrannos mit Megakles aus (Herod. 1, 60), und nach abermaliger Verbannung [561] zog er, von Thebanern und anderen Griechen unterstützt, als Sieger [540; Ol. 60, 2] ein und herrschte mit

4. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 102

1838 - Breslau : Graß, Barth
lofc Alte Geschichte. und die Unempfänglichkeit des machttrunkenen eiteln attischen Volkes ge- gen Beschwerden und Federungen der sich in ihren eigenthümlichen Rech- ten beeinträchtigt erachtenden Städte und Inseln ließ noch härtere Zukunft erwarten. Perikles selbst, ungeachtet seiner Verdienste (Thuk. 2, 65) um der Sadt Herrlichkeit und politische Größe, oft von Mitbürgern ver- kannt und in seinen Freunden und Angehörigen (Anaxagoras; Phei- dias; Aspasia) gekränkt und bedroht, schien nur in Entwürfen zu Athens Machtvergrößerung und Sicherung, welche er mit einseitig pa- triotischer Begeisterung wollte und nach Berechnung seiner Stellung und Kräfte für ausführbar halten konnte, sich als Haupt der Staatsverwal- tung behaupten zu können. Er förderte daher die Schritte und Maaßre- geln, welche einen für ganz Griechenland verderblich entscheidenden groß- ßen Bürgerkampf zur Folge haben mußten. Das Loos dazu war gewor- fen, als Korkyra fol. 85, 4] über das von ihr bedrückte Epidamnos mit der Mutterstadt Korinth zerfallen, von Athen unterstützt und Potidaia fol. 86, 4], eine unter attischem Schutz stehende korinthische Kolonie, wegen ihres durch Korinth's und Makedoniens Aufreizung bewirkten Ab- falles, von einem attischen Heere belaget wurde. Umsonst verlangten spar- tanische Gesandte in Athen Abstellung der Bedrückung der Bundesgenos- sen, Aufhebung der Belagerung Potidaia's, Freyheit Aigina's und Ver- söhnung mit Megara; sie erhielten trotzige Antwort und alle Unterhand- lungen wurden abgebrochen. Es kam zu dem sieben und zwanzigjährigen peloponnesischen Kriege [431 bis 404; Ol. 87, 1 bis 93, 4], dessen eigenthümlichcs Wesen in öfteren gewaltthätigen Umstaltungen der Verfassungen (Thukyd. 3, 82), in blutigen Reibungen der politischen Partheyen und in Entkräftung und völliger Auflösung des Gemeingeistes der Nation sich offenbarte. Athen's Verbündete, Städte in Akarnanien, Naupaktos, Plataiai, die griechischen Inseln außer Melos und Thcra) und Kolonien in Makedonien, Thrakien und Vorder-Asien (Thukyd. 2, 9. 22; Ariftoph. Wesp. 719), waren der Mehrheit nach zu sehr belastet, um ihreu Herrschern nicht abgeneigt zu seyn; Sparta's (welches auf Sä- cularisationen Thukyd. 1, 125 und Persische Hülfe Th. 2, 9. 67 dachte) Bundesgenossen, die Peloponneser (außer dem neutralen Argos, eine Zeit lang, und Achaja), Megara, Lokris, Phokis, Boiotien, St. Ambrakia und Anaktvrion, I. Leukas, zahlten keine erzwungene Beyträge und kämpften willig, denn es galt ihre Selbstständigkeit. Der Krieg begann mit dem thcbanischen Angriffe auf Plataiai (Thukyd. 2, 2 — 5; 3, 23 f. u. 52 — 68) und mit gegenseitigen, den Athenern auf der See reiche Beute gewährenden, für Attika furchtbaren Streifzügen. Athen, durch eine aus Aegypten und Kl. Asien nach dem Peiraieos gebrachte Pest (Thukyd. 2, 47 f.) verheert, welche auch Perikles [429] wegraffte, mußte sich An- 4

5. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 106

1838 - Breslau : Graß, Barth
106 Alle Geschichte. Folgen dieses Triumphs wurden durch die entscheidende Niederlage ver- eitelt, welche die von P ei sandros, dem Schwestersohne desagesilaos, geführte spartan. Flotte von der persisch-attischen Seemacht, unter des Atheners Konon Oberbefehl, bey Knidos erlitt. Um dem Aufstreben Athen's zu seinem ehemaligen Ansehen zu begegnen und sich als Land- macht zu behaupten, ließ Sparta [387; Ol. 98, 2] durch Antalkidas (herostratisch-gebrandmarkter Name!) einen schändlichen Frieden (s. Lenoph. Hellen. 6, 1, 28) mit Persien unterhandeln, dessen Abwendung Konon zu spät versuchte; Euag o ras, bisher Kypern's Herrscher und begeistert thätig für Athen's Wohlfahrt, beschleunigte die Abschließung desselben durch unzeitigen Aufstand, welcher des persischen Hofes Miß- trauen gegen die steigende Macht der Athener verstärkte. Dieser Antalki- dische Friede (die Beurkundung des in bitteren Zwistigkeiten, blutigen Feh- den und Gewaltthätigkeiten rasch einbrechenden National-Verderbens) gab die Städte Kl. Asiens, Kypros und Klazemonai in die persische Herrschaft zurück, Lemnos, Jmbros und Skyros an Athen, und erklärte die übrigen Staaten sämmtlich für srey und selbstständig, mit Aufhebung aller Bünde und Schutzverhältnisse. Persien und Sparta (mit Lesbos und Rhodos verbunden) übernahmen die Gewährleistung und dieses die bewaffnete Vollziehung des Friedens in Griechenland. Sparta's empörenden Uebermuth erfuhren Mantineia [386] und Phlius [384] und auch die Niederlagen, welche es bey dem Zuge gegen Olynth in Makedonien [382 [.] erlitt, konnten denselben nicht mindern; vielmehr bethätigte er sich auf das widrigste [382] in des Phoibidas tückischer Besetzung Theben's, welches den Druck der mit demselben ein- verstandenen Aristokraten-Faction hart empfinden mußte. Theben's Be- freyung, begünstigt von Athen, [378] durch Pclopidas, Mellon und fünf andere Ausgewanderte, war das Lärmzeichen zum Sturz der sparta- nischen Obergewalt. Theben (Polyb. 6, 41) hob sich [378; Ol. 100, 3] durch Helden- kraft seines in Verzweifelung erstarkten Volks und durch Geist seiner An- führer zu glänzendem Ansehen und gewährte der griechischen Nation wie- der auf kurze Zeit einen Vereinigungpunct; Athen, aus politischer Ohn- macht mit verjüngter Kraft erstehend, dem persischen Hofe befreundet und die Wiederherstellung seines Uebcrgewichts nie aus dem Auge lassend (daher den Thebanern schon 372 mißgünstig entgcgenarbcitend und 368 mit Sparta verbündet), die meisten griechischen Staaten, auch Arkadien und Elis, schlossen sich an Theben an. Agcsilaos [378 fll.] wurde aus Boiotien zurückgewiesen; seine veraltete Kriegscrfahrung scheiterte an der vom Athener Chabrias eingeführten Phalanx-Stellung und an Pelv- pidas von Vaterlandsliebe geheiligtem Muthe. Den von Persien vcr-

6. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 116

1838 - Breslau : Graß, Barth
1lg Alte Geschichte. L) Alexandros mit seinem Water verglichen Justin. 9, 8. -— In Ansehung der Eroberung-Genialität ist ihm kein neuerer, am wenigsten der von dem Streben nach kalter Gerechtigkeit durchdrungene Carl Xii zu vergleichen. Sein Ruhmbild hat große Verwüstungen in Len Herzen und Köpfen vie- ler Fürsten angerichtet. — Gewinn der Kriegskunst; der Erd- und Natur- kunde (Aristoteles!), Litteratur und Polyhistorie. — Herrschaft griechi- scher Sprache und Cultur vom Hellespont bis Syrien, vom Nil bis zum kas- pischen Meere. 3) Familie: Herakles natürlicher Sohn [ji. 309] üo» der unfreyen Bar- sine, Alejandros sst. 310], Thronerbe, nach des Vaters Tode von Rorane (st. 310) gebohren. — Philipp os Arrhidaios sst. 317] blödsinniger Halbbruder; Thessalonike, Al.halbschwester sst. 310si—olym- pias sst. 316); Euridike. Philipp's Schwestertochter sst. 317), beide rankevoll und habsüchtig; Kleopatra, Al. Schwester sst. 310). 21) Eifersüchtige Herrschbegierde der makedonischen Feldherren, Zuchtlosigkeit der durch selbstsüchtige Nachgiebigkeit verwöhnten und ge- mißbrauchten Heere führten zu 22jährigen Unruhen und Machtwechseln, bis endlich vester gestaltete Reiche aus dem aller inneren Einheit erman- gelnden Weltreiche Alex and ros hervortraten. Die stimmführenden Großen verständigten sich dahin, daß Philip pos Arrhidaios, Al. blödsinniger Halbbruder, und Alexandros, sein nachgebohrener Sohn, als Könige ausgerufen und unter eine aus Perdikkas, Antipatros und Kratero s bestehende Regentschaft gestellt, die Provinzen der Ver- waltung einzelner Heer-Anführer übergeben wurden. Perdikkas, im Besitze des Siegelringes Alexandros, vermählt mit dessen Schwester Kleopatra, Haupt der k. Reiterey, übte die Obergewalt aus und machte sich durch Gewaltthätigkeiten und ehrgeizige Strenge verhaßt; nach seiner Ermordung in Aegypten [Oct. 322] siel die Regentschaft an Py- thon, bald an Antipatros, Statthalter Makedoniens und Griechen- land's, und die Statthalterschaften der Provinzen -wurden [321] neu vertheilt. Auf dem Sterbebette ernannte er [320], neben seinem Sohne Kassandros, seinen Freund und Waffenbruder Polysperchon zum Nachfolger, der bald außer Stand war, sich als solchen geltend zu ma- chen. Während sich Polysperchon und Kassandros um Griechen- land's und Makedonien's Besitz befehdeten, auf des ersteren und der Olympias Veranstaltung Philippos A. und Euridike (vermählt auf Verlangen des Heeres 322) hingerichtet [317], durch Kassandros die Olympias ermordet [316] und Alexandros mit seiner Mutter Rorane gefangen gehalten wurden; bemächtigte sich Antigonos, un- terstützt von seinem talentvollen Sohne Demetrios Poliorketes, da- mals einverstanden mit Kassandros, nach Ueberwältigung und Hin- richtung des der rechtmäßigen Dynastie treueren, von Verräthern umge- benen, ausgezeichneten Feldherrn Eu men es [Jan. 315], der Oberherr-

7. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 126

1838 - Breslau : Graß, Barth
126 Alte Geschichte. Volsinii; Cäre; Falerii; Veji) waren lose verbündet, um inneren Zwie- spalt zu verhüten, ohne daß eine als überwiegende Hauptmacht an der Spitze stand. Eine zweyte Verbindung fand zwischen den Apenninen und Alpen statt. Die allgemeinen Angelegenheiten wurden auf Landta- gen, Zusammenkünften der Magnaten oder Lukumonen, aus denen die städtischen Könige und die später jährlich gewählten Magistrate abstamm- ten, entschieden; ein freyer Bürgerstand war nicht vorhanden, die Mehr- heit des Volkes dienstbar (Clienten und Leibeigene); daraus erklärt sich die in den Kriegen mit Rom offenbarte Schwäche und späterhin manche von diesem Nachbar nicht unbenutzt gebliebene Gewaltthätigkeit des groß- ßen Haufens gegen die machthabenden Familien. Acker- und Gartenbau, Gcwerbfleiß (Webereyen, Spinnerey, Färberey, Hüte, Schuhe) und Handel (Früchte, Flachs, Bauholz, Vieh rc.) blühten; der sich vereoelnde Kunstgeschmack scheint, wie der urgriechische, aus Asien abzustammcn. Der Adel war im Alleinbesitze priefterlicher Zunftkenntnisse, auch astro- nomischer und beschränkter physikalischer und medicinischer, alles im We- sentlichen auf religiösen Ueberlieferungglauben zurückgeführt; Blitze und andere Zeichen und Erscheinungen wurden gedeutet; für alle öffentliche Handlungen im Kriege und Frieden war ein veststehendes Ritual vorge- schrieben; auch dramatische Gaukeleyen, Volksspiele und Tonkunst gehö- ren in diesen Kreis. Semitische Schreibkunst war in Etrurien einhei- misch; die hieroglyphischen Zahlzeichen gingen von da zu den Römern über, wie die Aruspicien und viele Versassungeigenthümlichkeiten. Mit Phönikiern, Karthagern, und wahrscheinlich auch mit Griechen, standen sie in Verbindung; ihre Seemacht war groß, ihre Seeräuberey berüchtigt; Corsika sol. 61, 2] war ihnen zinsbar; auf Sardinien hatten sie wahr- scheinlich Niederlassungen; Syrakus brach [278] ihre Seeherrschaft. Ge- schwächt wurde ihre Landmacht ss. 600) durch die sich von den Appen- ninen nördlich und östlich ausbreitenden Gallier; ein Theil des Volkes zog (einem unverwandten Stamme sich anschließend Liv. 6, 33)nach Rhätien, während die etruskischen Colonien in Campanien ss. 750?) zu hohem Wohlstände gelangten. Mit Rom's wachsender Macht sank das Ansehn Etrurien's immer fühlbarer; es erlag unter beständigen Rei- bungen, Fehden und Verwüstungen; gänzlichen Untergang verhängte Syl- la's blutiges Uebergewicht s8l] über ihre städtische Gerechtsame und Hoff- nungen zu bürgerlicher Freyheit. Südlich vom Tiberstrome, angränzend an die Wohnsitze der Vols- ker, Herniker und Aequer, lebten die Latiner (osk. Casci), aus Vermi- schung alt-italischer Stämme (Aborigines) mit Umbrern, Ausvarn, Si- culern und Pelasgern hervorgegangen. Die Sagen von ihrem goldenen Zeitalter unter Janus und Saturnus sind anerkannt unhistorisch; und

8. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 72

1838 - Breslau : Graß, Barth
7s Bruchstücke Verfall nach sich; überhandnehmendevielgötterey und Unsittlichkeit, Eifer- sucht der schwächern Stamme gegen die mächtigeren (Benjamin Nicht. 20. 21.) und bey entkräftender innerer Zwietracht wiederholte Angriffe überlegener Nachbarn bedrohten ihn mit Untergang. — In dieser Zeit immer dringenderer Gefahr erhoben sich Retter der Nationalehre (Nicht. 2, 22.) und der Mosaischen Verfassung [1460 — 1066], Richter, Schophetim (Nicht. 2, 10 f.): Athnrel; Ehud; Samgar; De- borah; Barak; Gideon; Jephtha und seine heldenmüthige Toch- ter, Nicht. 11, 31 fll.; Simson u. a.), welche nicht ohne ritterliche Rohheit des jungen Staates Daseyn und Ansehn sicher stellten, während Seher, bey Verfall des in zünftige Selbstsucht und willkührlichen Macht- gebrauch ausartendcn, mit dem Oberrichtamte verbundenen hohen Prie- sterthums, den Geist frommer Gottergebenheit belebten. — Der Levit Samuel (st. 1057], Jehovah's Vertrauter, ein theokr. Demagog, suchte (1092] den rohen Waffengeist durch Gottergebenheit zu zügeln, die in Mosaischen Einrichtungen vorwaltend beabsichtigte religiöse Gesinnung in Familienkreise einzusühren und durch fortschreitend vermehrte Prophe- ten-Schulcn (1 Sam. 10, 5. 10 fll. 19, 20; vergl. 5 Mos. 18, 15 fl.) zum Gemeingute des Volkes zu machen. Das Volk, zu einiger Selbstständigkeit erhoben, an Waffenführer gewöhnt und kriegerische Obergewalt für nöthig erachtend, foderte von Samuel, der weder Krieger noch glücklicher Vater war, einen König; ungern und mit politischem Scharfblicke (1 Sam. 8, 11 — 18) das Ungemach der Zukunft erspähend, gab der Prophet dem hartnäckigen Gemeinwillen nach und ernannte Saul, den Sohn Kis, aus dem kleinen Stamme Benjamin, zum König (1066?], ohne theokratisch-rechtmäßiger Theilnahme an der Regierung zu entsagen. Saul, beschränkt durch Capitulation (1 Sam. 10, 25. vergl. 5 Mos. 17, 14 — 20) strebte nach Unabhängigkeit von hierar- chischem Einfluß, unterlag aber, nicht ohne Schuld (Ungehorsam in Scho- nung des besiegten Amalekiters Agag) im ungleichen Kampfe; siegreich gegen Ammoniter, Moabiter, Jdumäer, fand er in einer unglücklichen Schlacht gegen Philistäer den gesuchten Tod. Der Bethlehemite David, Jsai's jüngster Sohn (1056 — 1015], voll Kraft für Gutes und Böses, schon früher zum Dienste des Herrn gegen den eigenmächtigen Saul ge- weiht, wurde König über seinen Stamm Juda und, nach der von ihm nicht veranlaßten Ermordungjsboseth's, S. Saul's (1048?], über alle Stämme. Er schonte die priesterlichen Rechte und hörte auf Pro- pheten (Gad und Nathan); er besiegte die übrig gebliebenen Stämme der Kananiter und demüthigte die Nachbarn; das den Jebusiten entrissene Jerusalem erhob er zum Regierungsitze und erbaute die Burg Zion; hatte eine große Kriegsmacht und erweiterte sein Reich durch Eroberungen in

9. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 78

1838 - Breslau : Graß, Barth
Bruchstücke 78 nordafrikanischen Küste gegründet, sich aus der Abhängigkeit von den be- nachbarten Eingebohrnen zur Herrschaft ^nach 500?] über sie erhob, und die Alleinbeherrschung des westlichen Mittelmeeres, auf welchem es schon frühe [550] beträchtliche Jnselbesitzungen(Ebusus, die Balearen; Pithyu- sen; Melita; Sardinien; ob auch die glücklichen I. u. Madeira?) erwor- den hatte, erstrebte; es war reich und mächtig bis zu seiner Vernichtung durch das weltbeherrschende Rom. [Spätere Geschichte K's. Merkantilische Staatskunst veranlagte die Kriege mit Massilia und Hetrurien und die wiederholten Versuche auf Alleinbesitz Siciliens (tz. 29 N. 3), welchen Syrakus am kräftigsten entgegenarbeitete s. 480. Gegen Kyrene wurde mit Glück [400] gekämpft. Innere Umwalzung- entwürfe scheinen an der Wachsamkeit und Strenge der kaufmännischen Ari- stokratie gescheitert zu seyn. Vollkommen gerechtfertigtes Mißtrauen gegen Rom's wachsende Macht führte einen für Karthago's politisches Daseyn ge- fährlichen, zuletzt schrecklich entscheidenden Kampf herbey. Schon der erste römisch-punische Krieg [264 — 241] endete mit dem Verluste Siciliens und der Herrschaft auf dem mittelländischen Meere, trotz der Taktik des Sparta- ners Xantippos [256] und H amilkar Barkas Großthaten in Sicilien [250]. Der ökonomisch-erschöpfte Staat wurde von der drohenden Gefahr, ein Raub seiner empörten Söldner zu werden, durch H amilkar[240—237] gerettet, mußte aber [235] Sardinien in dem mit Geld erkauften Frieden an Rom abgeben. Partheygeist zerüttete die innere Kraft; doch ging mit Besitz- nahme Spaniens bis an den Ebro, von Hamilkar [237] begonnen und von Asdrubal fortgeführt [227], neue Hoffnung für den um Hülfquellen ver- legenen Staat auf. Hannibal, S. Hamilkar's, durch Wolkswillen Feld- herr des spanischen Heers [221], ein kriegerisches Genie, umsichtig als Herr- scher, vester Mensch, wollte Rachkrieg gegen Rom, um sein Vaterland zu sichern und zu heben. Der zweyte römisch-punische Krieg [218 — 202], anhe- bend mit Hannibal' s glänzenden Kriegsthaten, endete bey der Regierung schwankend-verzögerten Maaßregeln und sich selbst rächender Vernachläßigung der Seemacht, nach der Schlacht bey Zama [den 19. Octob. 205], mit gänz- licher Demüthigung Karthago's. Vergebens arbeitete Hannibal an der in- neren Wiedergeburt seines Vaterlandes; er mußte der schwachmüthigen römi- mischen Parthey weichen [195] und nach unstetem Leben, verlassen vom syri- schen Antiochos und bithynischen Prusias, sich durch Gift [182] gegen die Schmach römischer Gefangenschaft verwahren. Die Nachbarschaft des von Rom beschützten Numidiers Masinissa beschleunigte Karthago's Ver- derben; des vergrößerungsüchtigen Königs Beschwerden und Cato's wilder Haß trafen zur Förderung des die Vernichtung der unglücklichen Stadt ge- bietenden Senatbeschlusses zusammen; Karthago, einst die Königin der Meere, wurde [150] heimtückisch wehrlos gemacht und nach verzweifelter Vertheidi- gung [s. 149] von P. Corn. Scipio Aemilianus [146] zerstört. — Iunonia durch C. Gracchus [122], Jul. Cäsar [46], Augustus [44. 29]; K. Sitz des Vandalen-Reichs s439 n. Ch.), von Byzantinern [538) erobert und durch die Araber [706) zum zweytenmale geschleift. 1) Inländische Quellen der phönikischen Geschichte: Steinschriften und Mün- zen (I. I. Bellermann). Auswärt. Quellen: Hebräer, Griechen, Römer.

10. Dr. Ludwig Wachler's Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts-Anstalten - S. 79

1838 - Breslau : Graß, Barth
aus der historisch-dunkeln Zeit. 79 Hülfmittel: 2f. Th. H artmann Tychsen 2, 2 S. 496 f. *Heeren Ideen Th. 1 Abthl. 2 Iv. A. — Quellen der karth. Geschichte: Denkmäler. Po- lybioö, Livius, Justin, Diodor, Appian. Hulfmittel s. Meusel B. st. 3, 1 p. 103 sqq. *Heeren Id. Th. 2 Abth. 1 Iv. A.; W. Bötti- cher Gesch. d. K. Berl. 1827. 8. 2) Die gebirgige Küste Phönikiens ungef. 25 M. l. und 4 bis 5 M. br.; über 250 Qm. im Umf.— Conföderation der von beschränkten Königen regierten aristokratischen Städte Sidon (Seide), A. und N. Tyros (Sur. Ezechiel 26. 27. 28; Ies. 23 und Gesenius Comm.), Arados, welche Bundesver- sammlungen zu Tripolis hatten; Byblos, Berytos u. a. 3) Das karthag. Gebiet an der afrikanischen Nküste 45 M. l. 36 M. br.: 1600 Qm.; außerdem die Syrten. Gränzen um 300 s. Tritonssee, östl. Kyrene, w. das weiße Worgebirg; nach 200 durch Masinissa immer beschränk- ter. Auswärtige Besitzungen: Sardinien 53%8 — 235; Corsika, zum Theil hetrurisch, bis 241; die Wküste Siciliens (Lilybäum) bis 241; Malta; die balearischen und andere kleine Inseln im mittelländ. Meere s. 700? bis 241. Aeltere Niederlassungen in Spanien; Hauptbesitz s. 237 bis 201. Diehaupt- stadt Karthago im blühenden Zustande mit 700,000 Einwohnern; ältere phö- nik. Kolonien Utika, Leptis u. s. w. mit Karthago conföderirt. Unterthanen: die von Karthago civilisirten und ängstlich beobachteten südlichen Libyer; in den Syrten Nomaden; östl. und weitere freye, bisweilen zinsbare Nomaden. — Drückendes Verhältnis phönikischer und karth. Kolonien zum Mut- terstaat. 4) Karthago's aristokratisch-demokratische Staatsverfassung der lakädemonischen ähnlich, Aristoteles Pol. 2, 8; vergl. *^ri8t. de rep. Carlhaginiensium textum recogn. et ill. F. W. Kluge. Breslau 1823. 8. Die Hauptstadt alleiniger Mittelpunkt aller Staatskraft; Geld- und Güter-Adel (ktcaqlcu; cvogiria?); Macht einzelner Familien. — Jährlich zwey Suffe ten mit ausübender Gewalt; Pentarchien städtische Vorsteher auf zwey Jahre? Senat in zwey Kammern, oder die Gerousia, ein Ausschuß, und der große Rath, gesetzgebende Gewalt; Volk entscheidet die zwischen Suffelen und Senat streitigen Angelegenheiten und bestätigt die ihm vorgeschlagenen Suffeten, Feldherren und Oberrichter. Das Collegium der 104 und der 100 ? jene verwalten das bürgerliche Recht, diese, nach Malchus Usurpation für nothwendig erachtet, wachen über Feldherren und auswärtige Angelegen- heiten und erheben sich zur Staatsinquisition; Hannibal, als Prätor be- kämpft vergeblich ihre Willkühr. — Die höhern Staatsämter käuflich und mehre in Einer Person vereinigt; seit den römischen Kriegen Partheygeist lei- denschaftlicher und engherziger, die Volksmacht weniger klug geleitet. — National - Beschäftigungen: Landbau; Handel unter Aufsicht des Staats, hauptsächlich im w. Mm.; Geheimhaltung des durch leichte Befriedigung der Wilden wucherhaften Tauschhandels; Sclaven, Gold, Edelsteine, Zinn, Bern- stein, gegen Salz, Datteln, Fische und Kleinwaaren. Karavanenhandel bis zum Niger; Verbindung mit Aegypten. — Staatseinkünfte: Abgaben und Lieferungen in Naturalien; Zölle, Bergwerke, Kapereyen. Münzen und le- derne Münzzeichen. — Die Seemacht bestand aus 2—300 Triremen; See- foldaten und Ruderknechte; Landmacht in Miethschaaren der Libyer, Numi- dier, Balearen u. s. w.; die heil. Schaar 2500 M.; Hannibal, der Schö- pfer seines Heeres. — Die Religion (F. Münter. 1816; *11 Aufl. 1821) phönikisch, mit Menschenopfern bis 478; aristokratische Hierarchie. Kauf-
   bis 10 von 134 weiter»  »»
134 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 134 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 4
3 0
4 23
5 2
6 1
7 3
8 0
9 0
10 68
11 9
12 4
13 2
14 8
15 1
16 2
17 1
18 0
19 1
20 19
21 1
22 2
23 12
24 0
25 5
26 9
27 15
28 0
29 3
30 0
31 9
32 3
33 0
34 10
35 1
36 3
37 42
38 0
39 5
40 2
41 2
42 8
43 1
44 1
45 32
46 8
47 0
48 7
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 6
3 3
4 3
5 0
6 0
7 3
8 6
9 7
10 1
11 1
12 0
13 0
14 5
15 0
16 10
17 44
18 2
19 0
20 4
21 2
22 0
23 7
24 0
25 7
26 12
27 0
28 2
29 2
30 0
31 4
32 1
33 3
34 3
35 1
36 7
37 3
38 0
39 1
40 2
41 28
42 3
43 13
44 2
45 10
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 26
53 4
54 1
55 13
56 9
57 0
58 3
59 1
60 1
61 1
62 0
63 9
64 4
65 11
66 29
67 1
68 15
69 6
70 0
71 7
72 4
73 0
74 6
75 0
76 0
77 8
78 5
79 3
80 0
81 0
82 4
83 10
84 0
85 3
86 4
87 2
88 12
89 7
90 13
91 1
92 53
93 2
94 5
95 2
96 7
97 3
98 87
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 15
2 9
3 8
4 21
5 9
6 33
7 11
8 18
9 36
10 24
11 11
12 15
13 10
14 36
15 16
16 16
17 3
18 21
19 27
20 3
21 13
22 16
23 5
24 25
25 11
26 23
27 17
28 27
29 84
30 22
31 21
32 10
33 128
34 16
35 3
36 10
37 16
38 10
39 41
40 40
41 0
42 17
43 15
44 30
45 6
46 20
47 30
48 30
49 11
50 11
51 11
52 7
53 9
54 34
55 17
56 13
57 6
58 59
59 127
60 6
61 5
62 14
63 11
64 13
65 8
66 11
67 3
68 8
69 9
70 10
71 21
72 13
73 15
74 32
75 19
76 2
77 24
78 11
79 10
80 23
81 153
82 3
83 14
84 24
85 32
86 1
87 13
88 15
89 29
90 20
91 27
92 40
93 20
94 35
95 18
96 3
97 10
98 19
99 25
100 103
101 8
102 15
103 14
104 7
105 1
106 18
107 30
108 11
109 17
110 29
111 3
112 14
113 12
114 27
115 11
116 14
117 0
118 10
119 36
120 9
121 20
122 7
123 6
124 18
125 11
126 13
127 94
128 24
129 8
130 156
131 44
132 15
133 39
134 24
135 12
136 144
137 21
138 9
139 14
140 8
141 0
142 20
143 27
144 4
145 20
146 20
147 14
148 20
149 4
150 13
151 7
152 29
153 22
154 18
155 25
156 28
157 14
158 10
159 15
160 6
161 19
162 16
163 18
164 11
165 27
166 32
167 13
168 8
169 5
170 12
171 22
172 6
173 83
174 17
175 157
176 31
177 134
178 2
179 78
180 13
181 20
182 79
183 174
184 18
185 9
186 11
187 40
188 17
189 41
190 4
191 25
192 50
193 20
194 25
195 17
196 18
197 12
198 31
199 16